Den Jahrestag des 11. September 2001 ließ sich „Die Bandbreite“ nicht entgehen. Nicht, wie mensch meinen könnte, auf einem Event der Truther, sondern auf einem „Kulturfest“ der „Sozialen Liste“ aus Bochum. Gegen den Auftritt hatte die „Linke Liste“ der Ruhruni Bochum mit einem Offenen Brief protestiert, mit dem sie die „Soziale Liste“ aufforderte, „diesem Hiphop-Duo keinen Raum für ihre verschwörungstheoretische Ideologie zu bieten“. Der ASTA der Ruhruni Bochum distanziert sich nach dem Auftritt der Band ebenfalls von der „Sozialen Liste“, die „jeglichen Grundkonsens“ verlassen hätte.
Die Band „verbreite in ihren Songtexten frauenfeindliche, homophobe, antiamerikanische und NS-relativierende Positionen“, heißt es in einer Erklärung. Dort wird der „Sozialen Liste“ die Bündnispartnerschaft gekündigt, solange diese sich nicht Stellung bezieht. Das dürfte mit der Erklärung der „Sozialen Liste“ erledigt sein, in der über die „Linke Liste“ hergezogen wird.
Dort heißt es, dass „man nicht bereit“ sei, sich von „der anti-deutschen Strömung vorschreiben zu lassen wer auf unseren Kulturfesten auftritt oder nicht“. Kritik an der Band wird also wieder mit dem obskuren Vorwurf begegnet, dass die Kritiker_innen allesamt „Antideutsch“ seien. Diesmal trifft es die „Linke Liste“, die in ihrem Selbstverständnis betont, dass sie eine „fundierte Kritik am neoliberalen Diskurs“ leisten will, aber auch den ASTA sowie die „Grüne Hochschulgruppe Bochum“. Die sind nämlich „Antideutsch“, zumindest wenn mensch den merkwürdigen Behauptungen der„Sozialen Liste“ glauben schenken will.