Geständnis eines Antizionisten

Der Verschwörungsideologe und Antizionist Elias Davidsson ist ein Mensch, dessen Thesen in einem gewissen Spektrum der deutschen Linken gerne aufgegriffen werden. Die Texte des Komponisten werden benutzt, um gegen Israel und die USA zu hetzen. Man findet diese Texte auf der Internetseite der „Neuen Rheinischen Zeitung“ oder den Seiten der „Kommunistischen Initiative“.

Elias Davidsson sucht andere Verantwortliche für den 11. September 2001 und viele andere terroristische Anschläge. Für diese Ereignisse macht der Verschwörungsfan verschiedene Geheimdienste und George W. Bush verantwortlich.

Seine Thesen propagiert Davidsson nicht nur im Internet, sondern auch auf Veranstaltungen, wie zum Beispiel am 09. Oktober 2009 im „Club Voltaire“ in Frankfurt. Dort trat er für die Verschwörungsfans von der Gruppe „Arbeiterfotografie“ auf, die nach dem Erdbeben in Japan von einer geheimen Erdbebenwaffe halluzinierten und die ansonsten Propaganda für das iranische Regime betreiben.

Am heutigen Freitag wird der Komponist Davidsson für die MLPD-Vorfeldorganisation „Solidarität International“ und den Stammtisch von „Alles Schall und Rauch“ die einschlägige Verschwörungspropaganda betreiben. Er wird, gemeinsam mit der Verschwörungsband „Die Bandbreite“, in Duisburg auftreten. Zur Band, die „Antideutsche“ als „Faschos“ und „Palästina“ als „Paradies am Mittelmeer“ bezeichnet, besitzt Davidsson ein ganz besonderes, inniges Verhältnis. Er verteidigt diese auch in einem aktuellen Jubel-Youtube-Interview.

Elias Davidsson gibt gerne ausführliche Interviews. Zum Beispiel für die Internetseite „Muslim Markt“, die eine unverhohlene Propaganda für das iranische Regime betreibt. Auf dieser Website, die von Yavuz Özoguz aus Delmenhorst betrieben wird, relativiert Davidsson die NS-Propaganda eines Julius Streicher:

Doch der Propagandaapparat von Julius Streicher würde heute als bescheiden betrachtet werden verglichen mit dem Ausmaß des heutigen Propagandaapparates gegen den Islam, der ganze Erdteile überdeckt und von Hollywood unterstützt wird.

Nach ganz Rechts kennt Davidsson keine Berührungsängste. Am 28. November 2009 trat er vor der Burschenschaft „Normannia-Niebelungen“ in Bielefeld auf. Im Nachhinein rechtfertigte er seinen Auftritt mit einem ausführlichen Offenen Brief. Er rief zu einer Querfront zwischen Links und Rechts auf:

Ich habe diese Ausführungen aus meinem Gedächnis so gut wie möglich gemacht und hoffe dass diese zu einer größerer Bereitschaft unter deutschen Linke beitragen wird, sich auch mit traditionellen Rechte zusammenzuarbeiten (…). Unsere Feinde befinden sich nicht bei den Skinhead Nazis oder bei Randgruppen der Konservativen sondern sitzen im Bundestag (…) wo sie die Beteiligung Deutschlands in einem Angriffskrieg (…) unterstützen, und eng mit zwei Schurkenstaaten wirtschaftlich, militärisch, polizeilich und geheimdienstlich zusammenarbeiten (USA und Israel). Wir sollten nicht die Zusammenarbeit mit den Burschschaften gegen dieser unheiligen Allianz vernachlässigen.

Davidssons neuesten Text ist daher nur konsequent. Der Komponist bezeichnet sich nun, in einem Text, der unter anderem in der Zeitschrift „Der Semit“ veröffentlicht wurde, als „radikalen Antisemiten“. Er entstellt die Bedeutung dieses Begriffes bis zur Unkenntlichkeit:

Die Bedeutung des Begriffes ‚Antisemit‘ hat in den letzten Jahren einen signifikanten Wandel durchgemacht. Es gab eine Zeit, als dieser Begriff sich auf diejenigen bezog, die Juden verachteten. Später bezog sich der Begriff auf jene, die den Mythos einer jüdischen Weltverschwörung verbreiteten. Heute wird der Vorwurf ‚Antisemit‘ von den herrschenden Eliten genutzt, um Menschenrechtsaktivisten fertigzumachen, die sich für gleiche Rechte für Juden, Christen und Muslime einsetzen, das Rückkehrrecht der palästinensischen Flüchtlinge in ihre Heimat fordern sowie die Vision eines gemeinsamen demokratischen Staates für Palästinenser und Israelis fordern. Das Wort ‚Antisemit‘, das ursprünglich eine negative und bösartige Bedeutung hatte, verweist jetzt auf positive und sehr lebenswerte Haltungen (…). Ich bin ein radikaler Antisemit und stolz darauf.

Der Text findet sich, in englischer Fassung, auf zahlreichen Internetseiten der Israel-Hasser. So zum Beispiel auf den Seiten des „Institut für Palästinakunde“ aus Bonn. Davidsson bezeichnet sich nun als Antisemit. Ein Umstand, auf den der Verschwörungstheoretiker sogar stolz ist. Diese Selbstbezeichnung wird gewisse Gruppen, die sich dem linken Spektrum zuordnen, nicht davon abhalten, Davidsson eine Bühne zu bereiten.

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