In „Jonestown“, einer 1974 von Jim Jones, dem Führer des „Peoples Temple“, gegründeten Siedlung im Nordwesten Guyanas, kam es am 18. November 1978 zum Massenmord beziehungsweise Selbstmord von 909 Mitgliedern, die alle der christlichen Sekte angehörten.
Der von Jim Jones gegründete „Peoples Temple“ gab sich nicht nur eine christliche, sondern auch eine sozialistische Programmatik und berief sich unter anderem auf Karl Marx und Fidel Castro. Jim Jones sah sich selbst als christlichen Sozialisten. Ende 1978 rief er zum „revolutionären Selbstmord“ auf.
Im November 1978 besuchte der US-Kongressabgeordnete Leo J. Ryan mit einer Gruppe von Journalisten „Jonestown“, um den Gerüchten über Verbrechen nachzugehen. Jones und viele seiner Anhänger_innen versuchten alles, um die Besucher zu behindern und den Eindruck zu erwecken, es sei alles in Ordnung. Dies misslang.
Sechszehn Gemeindemitglieder baten Ryan beim Abschied, sie mitzunehmen. Fanatische Jones-Anhänger_innen griffen daraufhin das startbereite Flugzeug an, töteten Ryan, drei Journalist_innen, einen Kameramann und drei Abtrünnige. Weitere elf Menschen wurden zum Teil schwer verletzt. Nach diesen Ereignissen rief Jones seine Mitglieder zusammen:
Wenn man uns nicht in Frieden leben lässt, so wollen wir jedenfalls in Frieden sterben. Der Tod ist nur der Übergang auf eine andere Ebene.
Insgesamt kamen 913 der 1110 Mitglieder, darunter 276 Kinder, die ermordet wurden, ums Leben.
Gegen die historischen Fakten argumentieren Verschwörungsideologen, die die Ereignisse benutzen um merkwürdige Verschwörungstheorien zu propagieren. Sie behaupten, dass Jim Jones als Agent des CIA agierte oder dessen Opfer war. Die Toten seien das Ergebnis angeblicher „Mind Controll“ Experimente durch die CIA.
Die realen Ereignisse, die in Deutschland kaum bekannt sind, zeigt die sehenswerte Dokumentation „Jonestown“. Diese kann man sich hier anschauen: