Ein weiterer Kandidat, der für die unsägliche RTL-Show „Das Dschungelcamp“ ins Gespräch gebracht wurde, ist der Alt-Kommunarde Rainer Langhans, der die Sendung als eine Art Wiederbelebung der Kommune I einordnete. Langhans kann bereits auf eine längere Karriere bei RTL zurückblicken.
Der Fernsehsender räumte Langhans, der für unsägliche esoterische Wahnideen steht, großzügigen Raum ein, um dessen patriarchale Beziehungsstrukturen, die dieser in seinem „Harem“ praktiziert, zu dokumentieren. Doch nicht nur RTL vermarktet die letzte Ikone der 68er. Auf der Internetseite des ebenso unseriöse „Fakten“-Magazins „Focus“ ist Langhans mit seiner eigenen Video-Kolumne zu sehen, in der er unter anderem Fitnesstipps gibt.
An Langhans sonstigen Theorien scheinen sich weder RTL noch der „Focus“ zu stören:
Spiritualität in Deutschland heißt Hitler. (…) Wir haben keine Chance: Wir müssen dieses Erbe von unseren Eltern übernehmen (…) im Sinne einer Weiterentwicklung dessen, was da von Hitler versucht wurde.
So äußerte sich Langhans bereits 1989 in einem Interview mit der TAZ. In anderen Interviews entpuppte sich Langhans ebenfalls als Hitler-Bewunderer und Faschist:
Wir müssen die besseren Faschisten sein, denn der Faschist ist in meinen Augen jemand, der erstmal natürlich das Himmelreich auf Erden holen wollte, also der wirklich was Gutes wollte. Also unter dem Gesichtspunkt ist Hitler selbstverständlich für uns alle ein großer Lehrer, das wird keiner ablehnen können.
Natürlich ist Langhans, der ehemalige 68er, auch in Medien aus dem ganz rechten Spektrum präsent. So zum Beispiel im rechten Monatsmagazin „Zuerst“. In der April Ausgabe findet sich eine ausführliche Reportage über Rainer Langhans, seinen Harem und die Hitler-Mystifizierung, die nicht nur von den Nazis von„Zuerst“ begrüßt wird.
Da sich RTL bisher nicht an den merkwürdigen Aussagen des esoterischen Langhans gestört hat, dürfte seinem Einzug ins „Dschungelcamp“ eigentlich nichts im Wege stehen. Da die Nachricht allerdings von der„Bild“–“Zeitung“ verbreitet wurde, ist diese – wie im Falle des anderen gehandelten Kandidaten, Ronald Schill – mit Vorsicht zu genießen. Es bleibt also abzuwarten, ob Langhans tatsächlich im „Dschungelcamp“ zu sehen sein wird.