Absage der Woche

Heimlich, still und leise ist der FDP-Politiker Frank Schäffler aus dem Programm der Konferenz „Der Euro vor dem Zu­sam­men­bruch“ verschwunden. Das Mitglied des Bundestags war, neben dem Rechtspopulisten Nigel Farage, als einer der Redner auf dem Kongress angekündigt worden, der vom „Links-Nationalisten“Jürgen Elsässer und dessen „Volksinitiative“ organisiert wird. Frank Schäffler könne aufgrund „anderer terminlicher Verpflichtungen“ nicht am Kongress teilnehmen, heißt es aus dem Büro des Abgeordneten. Inhaltliche Differenzen dürften keine Rolle gespielt haben.

Schließlich lobte der Bundestagsabgeordnete bereits in der Vergangenheit ein Buch aus der „Compact“-Reihe des Jürgen Elsässer. Ort der Lobpreisung des Buches war das rechte Magazin „Eigentümlich frei“, das in „eng das pu­bli­zis­ti­sche Netz der deut­schen Rech­ten ein­ge­bun­den“ ist. Das Buch des Jürgen Elsässer würde „Freude“ machen, schrieb Schäffler. „Ach, ist das schön“, lautete das Fazit über das Buch, das dieser – im Rahmen der „Compact“ Reihe – im Kai Homilius Verlag publiziert. In diesem Verlag erscheinen auch die Werke des eifrigen Antikommunisten Jan von Flocken und die Bücher anderer Verschwörungsideologen. Ansonsten vertreibt der Verlag auch die „Dokumentationen“ des Frank Höfer, der sich zum Bei­spie­l für den an­geb­li­chen Zu­sam­men­hang zwi­schen „Korn­krei­sen“ und „Ali­ens“ interessiert.

Frank Schäfflers Absage am Kongress der Anti-Europäer teilzunehmen, dürfte also nicht aufgrund von inhaltlichen Differenzen, sondern aufgrund „anderer terminlicher Verpflichtungen“ zu erklären sein. Es bleibt abzuwarten, wann und ob der FDP-Bundestagsabgeordnete Schäffler und der ehemalige„Antideutsche“ Jürgen Elsässer, der zur Zeit die rechte Regierung Ungarns lobt und in der antisemitischen„Fidesz“ einen Bündnispartner gegen das „internationale Finanzkapital“ erkennen will, in irgendeiner Form die weitere Zusammenarbeit suchen.

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