Einen ganz besonders kaputten Film bekamen die Zuschauer_innen Anfang der 90er Jahre bestaunen. Die „Ronald McDonald Kinderstiftung“ produzierte, unter anderem in Zusammenarbeit mit „Disney“ und „Warner Brothers“, einen Film, der die Jugendlichen und Kinder von illegalen Drogen aller Art abhalten sollte.
„Comic-Stars gegen Drogen“ („Cartoon All-Stars to the Rescue“) nannte sich der etwa 30 Minuten lange Film, an dem fast alle Comic-Helden der 90er Jahre teilhaben durften: Bugs Bunny, die Muppets, Winnie Pooh, die Schlümpfe, Alf, Garfield, die Chipmunks, Michaelangelo von den Ninja Turtles, Slimer aus „Ghostbusters und Trick, Tick und Track aus Ducktales sind nur einige Comic-Stars, die dem Anti-Drogen-Streifen zum Erfolg verhelfen sollten.
In der amerikanischen Fassung sprach sogar der damalige Präsident Bush (Senior) einige Zeilen. In der deutschen Fassung wurde er durch die Sozialdemokratin Annemarie Renger ersetzt, die damals die ehrenamtliche Aufsichtsratsvorsitzende der „Ronald McDonald Kinderstiftung“ war: „Hände weg von Drogen“, bettelte Renger.
Lernt wie Michael in entscheidenen Momenten ‚Nein‘ zu sagen.
Michael ist eine der Hauptfiguren in diesem unfreiwillig komischen Machwerk. Er plündert die Spardose seiner kleinen Schwester. Als heranwachsender Junkies braucht er ihr Erspartes, um sich Weed, Koks und den ganzen restlichen Spaß leisten zu können. An einem läßt dieser Film keinen Zweifel: Vom Joint ist es nur noch ein kleiner Schritt bis zu den härteren Drogen. Das wird spätestens klar als Michals Kolleg_innen beim Kiffen auf solche Ideen kommen:
Hört mal, wenn ich 10 Dollar hätte, könnte ich uns Crack besorgen.
Natürlich gelingt es den „Comic-Stars“, Michael von seinem verhängnissvollen Weg in die Drogensucht abzubringen. Bis dahin erlebt Michael einen abstrusen Drogentraum und wir sehen singende „Comic-Stars“, die ein „Nein“ zu allen Drogen einfordern. Im Fernsehen wird dieses Machwerk allerdings nie wieder zu sehen sein.
Jim Davis, der Schöpfer der Comic-Katze „Garfield“ zog im Nachhinein seine Zustimmung zurück. Den daraus resultierenden Rechtsstreit gewann Davis. Der Film kann an dieser Stelle angeschaut werden: