Fast wie in Kabul

“Frau J” liebt ihre “GUTMENSCHEN Tochter”. Die Gefühle sind so groß, dass die AfD-Wählerin auf Twitter regelmäßig über die namenlose Heranwachsende berichtet. Nach einem Besuch in Oldenburg erzählt dieser Nachwuchs angeblich, dass diese Stadt “nur aus Knack…en” besteht: “das muß schlimm sein”, munkelt “Frau J”, während sie ihren Hass im Netz erbricht.

Fremdenfeindliche Fantasien dieser Nationalistin ergänzen weitere Fans der völkischen Formierung. Sie twittern ähnlichen Wahn: “Oldenburg und Umgebung, auch Bremen, ist kaum noch als Deutschland zu erkennen”, sekundiert zum Beispiel „Sandra Müller“. Sie scheint verzweifelt, kann sich aber immerhin noch an den Straßenschildern orientieren.

“Da hat die Tochter doch Recht”, wirft Matthias ein: “Oldenburg hat mittlerweile Ähnlichkeiten mit Kabul oder Mogadischu”, twittert der Berliner. Kein Widerspruch beim lokalen Mob. Ihn erfreut “Frau J” immer wieder durch Geschichten, in denen ihre Tochter die Haupt- und Smilies die Nebenrolle spielen: „Masturbation und Fluchthelfer“, lautet beispielsweise ihre Studienempfehlung an die Heranwachsende, die für völkische Hetze benutzt wird.

Eine abschließende Ergänzung kommt von einem weiteren Multiplikatoren des deutschen Wahns. “Da Obapfeiza” warnt vor “Kommunisten” aus der norddeutschen Kleinstadt. Dass seine antikommunistische Furcht keine reale Grundlage besitzt, zeigt ein Blick auf die politischen Strukturen in Oldenburg. Es existiert keine communistische Association, die der Nation die Pest an den Hals wünscht – und gegen deutsche Zustände interveniert. Wünschenswert wäre das schon; auch um gegen Sandra, Matthias und ihre twitternde Kameradschaft vorzugehen.

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